Weltenkarussell

Ein ROTER "Faden" (dargestellt durch ROTE Symbole) durchzieht das ständige Auf und Ab unseres Weltenkarussells. Hier sind es sechs Facetten, d.h. eigentlich lediglich zwei fundamentale gegensätzliche ROT-THEMEN der Menschheit, die sich dreimal mit unterschiedlichen "Gesichtern" in Form von (sogenannten) Kinderliedern abwechseln. Jede einzelne Facette besteht aus drei Scheiben, die hintereinander angeordnet sind und jeweils zusammen eine Aussage machen, sozusagen eine Intensivierung durch eine (magische) Dreier-Verdichtung. Gravuren auf Glas machen diese Übereinanderlagerung möglich.

Die Tiefpunkte - von weitem sofort erkennbar an den nach unten führenden Notenbändern - kennzeichnen sich durch BLUTROTES Leid aus, so z.B. die ROT geweinten Augen der Eltern und der Liebsten des blutjungen Mannes, der von jetzt auf gleich in den Krieg gezogen ist und auf dem Schlachtfeld sterben wird oder die Trommelstöcke, die dem Soldaten immer und immer wieder im Traume erscheinen und ihn sein Leben lang nicht mehr loslassen.

Die Trommel selbst sieht er zwar bis ins Detail deutlich, allerdings nur schwach, die Hände des Trommlers jedoch lassen die BLUTROTEN Stöcke überdeutlich und unüberhörbar immer und immer wieder im Rhythmus schlagen, während das Bild seines sterbenden Kameraden neben ihm nicht mehr gelöscht werden kann. Gleichzeitig muss der Gequälte auch nach dem Kriege in Gedanken stets weiter marschieren, bis an sein Lebensende.

Die Höhepunkte - mit dem äußeren Zeichen der nach oben führenden Notenlinien - greifen positive, teils euphorische Gedanken auf, genährt durch die große Sehnsucht der Menschen nach Frieden, Freiheit und Versöhnlichkeit - leider oft nur fromme Wünsche, die in der Realität meist nicht aufgehen und schließlich doch im Negativen enden.

Ein Trost bleibt: "Die Gedanken sind frei."

Und dem Wunsch zur Realisierung dieser - NICHT von allen Menschen - begehrten idealen Güter wird kämpferisch fordernd Ausdruck verliehen: "Tun wir denn dazu!"

Das Negative wird hier dargestellt durch grausame (Kriegs-)geschehen, zitiert aus Liedern, die ich allerdings NICHT dort gefunden habe, wo man sie vermuten würde, etwa in eigens zu diesem brutalen Inhalt zusammengestellten Liederbüchern, sondern in ganz "normalen" Kinder- und Volksliederbüchern , z.B. einträchtig neben dem völlig harmlosen Kinderlied "Grün, ja grün sind alle meine Kleider". Diesen Kontrast habe ich stellvertretend in diesem eben genannten Lied darzustellen versucht, indem ich den Ursprungstext passend zur BLUTROTEN Facette des Weltenkarussels in "ROT, JA ROT" umgedichtet habe. Im Text mündet die Riesenanklage in der großen Hoffnung auf Frieden, die im Bild den Gedanken der Kriegsgräberfürsorge aufgreift.

Diese zwei sich abwechselnden ROTEN Aussagen in diesem Weltenkarussell sind so alt - NICHT wie die Welt!, sondern - wie die Menschheit! Leider hat sich bis in unsere Neuzeit hinein nichts daran geändert. Zum Glück stirbt die Hoffnung zuletzt, und es gibt immer wieder einige, wenn auch viel zu wenige Idealisten, die nicht müde werden, das "Tun wir denn dazu!" zu leben und weiterzugeben.

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